Deutschland

Die Ausrufung der Republik am 9. November 1918 bedeute das Ende des Deutschen Kaiserreiches und die Geburtsstunde der Weimarer Republik. Im Folgejahr trat die erste demokratische Verfassung Deutschlands in Kraft. Nach einem Jahrzehnt voller politischer, ökonomischer und kultureller Spannungen ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg im Januar 1933 den Vorsitzenden der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und „Führer“ der stärksten Reichstagsfraktion Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Tschechien

Die Tschechoslowakei gehörte zu den aus der untergegangenen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn hervorgegangenen Nachfolgestaaten auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei und einem Teil der Ukraine. Am 28. Oktober 1918 wurde die tschechoslowakische Republik als freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild ausgerufen. Tomáš Garrigue Masaryk wurde ihr erster Präsident. Die Tschechoslowakei erlebte eine demokratische und wirtschaftlich vergleichsweise erfolgreiche Zwischenzeit.

Ungarn

Ende Oktober 1918 verließ Ungarn die Realunion mit Österreich. Der neue Ministerpräsident Mihály Károlyi rief am 16. November 1918 die demokratische Republik Ungarn aus. Durch Gebietsabspaltungen verlor Ungarn etwa zwei Drittel seines Territoriums an die Nachbarstaaten. Vor allem diese Verluste führten bald zum Sturz der Regierung und zur Errichtung einer kommunistisch dominierten Räterepublik unter der Führung Béla Kuns. Diese ging bald nach der Niederlage in einem Krieg gegen Rumänien wieder unter, wodurch im November 1919 Admiral Miklós Horthy an die Macht gelangte.

Slowakei

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung Österreich-Ungarns gründeten Slowaken und Tschechen 1918 den gemeinsamen Staat Tschechoslowakei. Mit dem Vertrag von Trianon wurde die Slowakei nach 1000 Jahren endgültig von Ungarn abgetrennt. Die Tschechoslowakische Republik schützte die slowakischen Gebiete bis 1938 vor dem ungarischen Revisionismus, jedoch nahmen unter anderem wegen des Zentralismus der Prager Regierung die Spannungen zwischen Slowaken und Tschechen zu.

Polen

Am 11. November 1918 wurde der polnische Staat, der für über 120 Jahre nicht mehr als souveräner Staat existierte hatte, ausgerufen. Wegen unklarer Grenzverläufe und unterschiedlicher Gebietsansprüche kam es zu blutigen Konflikten mit Nachbarländern. Infolge der im März 1921 verabschiedeten Verfassung wurde aus Polen eine parlamentarische Republik. 1926 brachte sich Marschall Józef Piłsudski durch einen Staatsstreich an die Macht.